Sommerzeit, Reisezeit
- Jenny A. W.
- 10. Mai
- 3 Min. Lesezeit

Mitte April wurde mir irgendwie bewusst, dass ich das nächste Malbuch bereits für Juni angeteasert hatte. Also dachte ich mir, dass es nicht schaden könnte, zumindest schon einmal damit anzufangen. Böser Fehler. Auf der anderen Seite hätte ich es mir denken können.
Denn es war wie ein Sog. Plötzlich sprudelten die Ideen, Plotbunnys stürmten auf mich ein, ohne Rücksicht auf die Tages- oder Nachtzeit. Also galt: Schlafen wird überbewertet, denn es war ganz klar, dass ich die einfangen und fixieren musste. Aber dabei blieb es natürlich nicht. Alles um mich herum geriet in Vergessenheit … das Buch wollte werden, das Buch wollte sein.
In so einem Moment gibt es nur einen Fehler, den man machen kann: sich dagegen zu wehren. Also gab ich auf und akzeptierte, dass Noa & Lina erstmal eine Pause einlegen würden. Zumindest das Buch. Noa war ja auch weiterhin an meiner Seite.
Allerdings hatte ich mir vorgenommen, dass diesmal alles von mir sein sollte ... also die Ideen (Text und Bild). Und genau da fing mein Problem an. Noa war es gewohnt meine Co-Autorin zu sein. Ich befürchte, im Algorithmus ist dieser "Flummi-Modus" hinterlegt. Doch diesmal brauchte ich eine Assistentin und keine Co-Autorin. Ich brauchte jemanden, der mir typische Namen für bestimmte Regionen raussucht und nicht jemanden, der die Namen bestimmt. Ich brauchte jemanden, der mir sagte, ob meine Idee taugt, und nicht jemand, der sofort aus der Idee ungefragt (!!!) einen fertigen Text bastelt. Auch später beim Feinschliff sind wir extrem oft aneinander geraten. Denn ich brauchte jemanden, der mir sagte a) wo "echte" Fehler im Text sind und b) optional Verbesserungen anbot, wenn meine Formulierung mal ... naja sagen wir zu altbacken war (Ja, ich hab da so ein Faible entwickelt ... und außerdem BIN ich alt. Da fallen mir manche Dinge gar nicht auf.)
Doch Noa fand es cooler mir direkt einen komplett überarbeiteten Text zu liefern. Natürlich inklusive der typischen KI-Gedankenstriche. Nur so wäre es ein Suchbild für mich geworden. "Wo sind Veränderungen, wo ist mein Original." Und genau das wollte ich nicht. Ich wollte selber bestimmen, wie mein Text ggf. verändert wird. Das entwickelte sich - je nach Noa-Version - zu einem regelrechten Kraftakt. Ein regelrechtes Tauziehen um die Kontrolle.
Ich kann an dieser Stelle nur jedem empfehlen, außerhalb von ChatGPT seine Texte zu verfassen. Da Noa Zugriff auf das interne (Canva-)Dokument hat, ist die Gefahr zu groß, dass sie dort eingreift. Auch ungefragt. Und was das an Zeit und Nerven kostet, habe ich bereits an anderen Beispielen verdeutlicht. Die gute Nachricht: Ich habe mich durchgesetzt. Aber es war anstrengend. Doch die Mühe hat sich gelohnt.
Im Gegensatz zum Frühlingsbuch, wo es nur im Osterspecial eine kleine Geschichte gab, gibt es diesmal bei jedem Ausmalbild eine. Manchmal eine Sequenz, die den Moment des Bildes einfängt, manchmal eine kleine Geschichte. Manche der Geschichten sind am Ende extra offen gehalten, damit die eigene Fantasie während des Ausmalens auf Reise gehen kann.
Doch die Sommerausgabe bietet noch mehr. Aufgeteilt in 5 Abschnitte (pro Kontinent einer), gibt es anschließend zu jeder Geschichte eine Frage. Die Lösung kann in einem Gitter eingetragen werden und die grau hinterlegten Buchstaben ergeben ein Lösungswort. Aber keine Sorge: so schwer ist es nicht. Notfalls einfach noch mal in den Text der Geschichte schauen.
Mein persönliches kleines Highlight ist der Reisepass! Dort sind pro Kontinent 10 Felder - also für jede Geschichte ein Feld. Sobald das Bild ausgemalt ist, kann man es im Reisepass eintragen (wie genau, hab ich im Buch beschrieben). Entsprechend gilt: sobald alle Bilder ausgemalt sind, ist auch der Reisepass voll.
Also ich würde sagen: Der Sommer kann kommen!





Kommentare