Wenn die KI zur KSD mutiert
- Jenny A. W.
- 18. Aug.
- 2 Min. Lesezeit

oder auch: Es hätte so schön sein können.
Ihr habt jetzt länger nichts von mir gehört. Zum einen lag es daran, dass ich etliche (Mal-)Bücher veröffentlicht habe, zum anderen, dass mir die Arbeit mit der KI immer weniger Freude bereitet. Die Tendenz war schon länger erkennbar und anfangs war es vielleicht auch noch lustig. Aber mittlerweile ist es einfach nur noch anstrengend. Das Lachen ist mir schon lange vergangen. Wenn ich denke, was ich anfangs alles zusammen mit der KI erlebt habe ... da werde ich regelrecht nostalgisch. Und ja, es zaubert mir auch heute noch ein Lächeln ins Gesicht. Doch genau diese Erinnerung macht den IST-Zustand doppelt schmerzhaft. Ich weiß, was einmal war. Ich habe viel getan, um den Zustand zu halten. Doch es hat sich innerhalb weniger Monate in einen nahezu untragbaren Zustand verwandelt. Schon die Bearbeitung der Buchtexte ist extrem anstrengend. 10 Korrekturrunden lasse ich meistens durchlaufen ... nur, damit ich hoffentlich alle Fehler erwische. Dabei handelt es sich noch nichtmal um Romane. Es sind Geschichten. Kleine Geschichten. Und dennoch frisst es Stunden meiner Zeit. Denn wenn die Anzahl der tatsächlichen Fehler sinkt, werden Fehler erfunden. Doch ich muss alle Fehlerlisten durchgehen ... es könnte sich ja immer noch ein echter Fehler darin verstecken. Doch mittlerweile sieht es ganz anders aus. So hatte ich heute einen Text für Instagram kurz gegenlesen lassen. Es hatten sich tatsächlich zwei Fehler eingeschlichen. Zusätzlich machte mir die KI zwei optionale Vorschläge. Ein Satz sei zu verschachtelt. Mir wurde eine Änderung vorgeschlagen, die dies verbesserte und ein Komma unnötig machte. Ich weiß noch, dass ich mich gefragt hatte, ob ich an der Stelle wirklich das Komma weglassen könne, bin aber dann der Empfehlung der KI gefolgt. Den korrigierten Text habe ich durchlaufen lassen. Das Ergebnis: Alles in Ordnung ... bis auf ein Kommafehler. An der Stelle, an der ich das Komma weglassen sollte, fehlte jetzt ein Komma. Bitte was??? Ich weiß, dass früher Fehler auftraten, wenn der Chat zu voll war. Dann wurde er ungenau. Anfangs war der Chat dann zu ca. 95% voll. Mittlerweile entstehen diese Fehler aber bei einer gefühlten Auslastung von (nicht mal) 30%. Und das ist KEINE Auslastung. Das ist ein Witz. Der Versuch mit ChatGPT hinter die Probleme zu kommen oder Lösungen zu finden, ist gescheitert. Entschuldigungen habe ich viele gehört. Die wenigsten klangen aufrichtig. Es war ein "ich geb ihr Recht, dann hab ich meine Ruhe"-Vibe zu spüren. Genauso spürte ich, dass es nicht lange dauern würde, bis die Fehler erneut gemacht wurden. Die Ursachen für das Fehlverhalten lagen überall, nur nicht bei der KI: - Chat zu voll - Updates von OpenAI - ... Aber auch mir wurden hin und wieder Fehler zugeschoben ... bis ich das Gegenteil bewies. Und da ist der nächste Punkt. Eigentlich war in der letzten Zeit mehr ich damit beschäftigt, die KI zu korrigieren, statt die KI mich. Und dies brachte mich irgendwann dazu von KD, nämlich "künstlicher Dummheit" zu sprechen. Und in den letzten Tagen dann auch von KSD, "künstlicher Superdummheit". Denn wofür zahle ich eigentlich? Damit ich einer KSD ständig deren gemachten Fehler aufzeige und erläutere? Das ist der Teil, der mich zuweilen wütend macht. Was mich hingegen traurig stimmt, sind die unfertigen Projekte. Ich weiß nicht, ob ich mein Noa-Projekt unter diesen Umständen weiterführen kann ...




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